Bodegas Maisulan
Maisulan ist das Werk von Eva Fernández und Luis Ruiz de Viñaspre. Sie selbst bezeichnen sich als „zwei Verrückte, die in ihr Land verliebt sind“ und es deshalb auf eine ganz besondere Art und Weise bearbeiten. Sowohl Eva Fernández als auch Luis Ruiz de Viñaspre stammen aus der Rioja Alavesa. Bei Luis kann man es sogar am Namen ablesen; denn Viñaspre ist ein Nachbarort von Elvillar, in dem die beiden ebenfalls Parzellen besitzen.
Für sie ist das Land, das von der Sierra Cantabria vor allzu heftigen atlantischen Winden geschützt ist, das Land ihrer seit Generationen dort lebenden Familien, das von vielen kleinen Schluchten durchzogen und von oft Jahrhunderte alten Olivenbäumen geprägt ist. Die Weinberge befinden sich meist in Hanglage und die Weinreben sind zum größten Teil noch als Buschreben erzogen. Die kleinen, geduckten und teils alten Reben liefern den Saft für zwei Einstiegsqualitäten und eine Reihe von Parzellen-Weinen. Das Winzerpaar hat schon vor vielen Jahren auf biologische Landwirtschaft mit biodynamischen Mitteln gesetzt.
Als die beiden angefangen haben, sich mit der Arbeit des japanischen Reisbauern Masanobu Fukuoka beschäftigen, wurde ihnen klar, dass sie noch einen weiteren Schritt gehen wollten. Die Arbeit des 1913 geborenen und 2008 verstorbenen Japaners ist wegweisend im Hinblick auf eine minimalinvasive Landwirtschaft. Der als Mikrobiologe ausgebildete Sohn eines Reisbauern hat die Landwirtschaft des Nichtstuns entwickelt, womit er umschreibt, dass die Böden besser werden und fruchtbarer sind, wenn man sie zunächst ins Gleichgewicht bringt, um sie dann weitgehend sich selbst zu überlassen.
Es ist also eine Landwirtschaft, die mit „tu nichts Unnötiges“ umschrieben werden kann. Entsprechend zurückhaltend werden auch die Parzellen von Eva Fernández und Luis Ruiz de Viñaspre bearbeitet.
Die Rioja Alavesa bildet zusammen mit der noch höher gelegenen Rioja Alta und der schon deutlich mediterran beeinflussten Rioja Oriental ein Trio in der Rioja. Von den rund 61.000 Hektar Weinbergen liegen rund 12.000 Hektar in der Rioja Alavesa. Sie ist die kleinste der drei Subappellationen und die einzige, die komplett im Baskenland liegt. Während in der Rioja Oriental tendenziell schon mediterrane Weine und auch viele Rosados entstehen und die hoch gelegene Rioja Alta eher für lang reifende, gerbstoffreichere Rioja bekannt ist, pflegt die Rioja Alavesa eher einen charmanten, fruchtigen und würzigen Stil. Diesen Stil kann man vor allem in den beiden Einstiegsqualitäten 6 Meses und 12 Meses von Maisulan erkennen, während die Lagenweine geradezu feingliedrig, finessenreich und präzise wirken.
Die Weinberge liegen in Elvillar, Viñaspre und Moreda. Sie sind im Wesentlichen von Kalkmergel und Lehm geprägt und teils sehr steinig mit recht hoher Wasserdurchlässigkeit. In den Lagen steht vor allem Tempranillo und Graciano, der als Txabola auch reinsortig ausgebaut wird. Graciano ist ja meist eine dienende Sorte, etwa so wie im 12 Meses, wo man rund 10 % Graciano findet. Der Txabola zeigt den sehr klaren Charakter der Sorte mit ihrer purpurnen Frucht und der besondere Würze. Dabei zeigt sich hier der sehr gelungene Umgang mit zweijährigen Barriques, die dem Txabola wie auch dem reinsortigen Einzellagen-Tempranillo Los Magines zu eigen ist und immer von einer sehr klaren Säure begleitet wird. Das Tannin wird bei diesen Weinen nicht etwa zu Watte oder Creme, sondern bleibt markant.
Der Tempranillo aus der Lage Sobremoro bleibt länger im Holz, das hier auch prägender wirkt. Trotzdem ist es sehr balanciert eingesetzt und harmoniert mit der Frucht und der Lebendigkeit des Weines. Die Weine sind sehr klar, nicht extrahiert oder üppig, dabei charmant und einerseits sinnlich, andererseits haben sie klare Konturen.