Der Rose de Manincor ist eine Cuvée aus 36% Merlot, 28% Cabernet franc, 12% Blauburgunder, 6% Tempranillo, 5% Cabernet Sauvignon, 5% Lagrein, 5% Syrah und 3% Petit Verdot. Die Reben für diesen Rosé stehen am Seehof, am Panholzerhof und in Mazzon zwischen 250 und 500 m Meereshöhe auf kräftigen Lehmböden, auf Kalkschotter und anderen Gletschergesteins-Ablage-rungen. Gelesen von Mitte September bis Ende Oktober ist der La Rose de Manincor ein Saftabzug aus den besten Rotweinchargen, deren Zusammensetzung sich Jahr für Jahr leicht verändert. Nach 6 bis 12-stündiger Maischestandzeit vergärt der Most spontan mit eigenen Hefen in Holzfässern, in denen der Wein anschließend für weitere fünf Monate reifte.

Schmeckt nach

Der 2022 La Rose de Manincor ist in der Nase erstaunlich zurückhaltend, wenn man seinen Rebsortenspiegel betrachtet. Statt des zu erwartenden Aromen-Feuerwerkes überzeugt er mit seriösem Auftritt eines ernsthaft hergestellten Weines, der sich nicht auf das schmale Brett des Terrassen-Alleinunterhalters abschieben lassen mag. Rote Beerenfrüchte werden filigran balanciert durch feinen Blütenduft, der an die Kirsch- und Apfelblüten erinnert. Kleine Himbeeren, Lindenblüten und der Duft eines lauen Sommerabends lassen den Becher schnell nachfüllen.

Jugendlich straff mit definierter Statur ist bei diesem Rose alles am rechten Fleck ohne ein Gramm Speck auf der Hüfte. Die Frucht ist am Gaumen zurückgenommen und agiert über Extrakt, statt über Volumen. Die Säure ist fein verwirkt, die Gerbstoffe seidig flatternd wie Audrey Hepburns Kopftuch bei einer sommerlichen Cabriofahrt entlang der Amalfitana. Feingliedrig und zart fliesst er unbeschwert mit fruchtig kühlem Finish und rotbeerigem Nachhall ins Glas.

Copyright Sebastian Bordthäuser und Vinaturel